In Habitat / Trondheim von Doris Uhlich flackern, vibrieren und klatschen nackte Körper zu elektronischen Klängen und abstrakten Techno-Tracks gegeneinander. Die Performer*innen, zum Teil ganz normale Menschen aus Trondheim, feiern ihre Einheit in der Vielfalt. Sie erobern den Raum als Individuen und gleichzeitig als Menschenmenge in einer Choreografie, die fesselnd, hochenergetisch und zuweilen kollektiv beruhigend ist. Das Rosendal Teater wird in einen „Lebensraum“ voller unerwarteter Lebensformen verwandelt - während sich das Publikum frei im Raum bewegt.

Habitat ist eine Utopie. Eine schamlose, aber auch schambefreite Hymne auf einen nackten Körper jenseits von kulturellen Einschreibungen und gängigen Schönheitsidealen. Der Körper wird nicht zum Fetisch, zum Objekt degradiert und Fleischlichkeit nicht metaphorisch oder poetisch ideologisiert, sondern materiell aufgefasst und dabei mit seiner ganzen Masse und Wucht, aber auch in seiner Fragilität gezeigt.

Habitat kann an unterschiedlichen Orten mit lokalen Menschen erarbeitet werden. Doris Uhlich interessiert die Arbeit mit großen Ensembles, die temporär vor Ort entstehen und Tanz zu einem kollektiven Ritual werden lassen.