Boom Bodies

Zweiter Teil der Techno-Trilogie
Doris Uhlich interessiert sich in ihrem aktuellen Stück für globale gesellschaftliche Phänomene wie Angst und Ängstlichkeit: Emotionen, die den menschlichen Körper erobern, häufig blockieren und zu Rückzugstendenzen führen. Genau diesen Angsträumen und abgeschlossenen Systemen rückt sie mittels einer eigenen Tanztechnik, die sich dem Öffnen verschreibt und Energie ausschüttet, auf den Leib. Die Tänzerkörper fungieren in Boom Bodies als Epizentrum von Aktion und Veränderung, als physisches Ventil, um die komplexe Gegenwart als einen beweglichen Körper zu begreifen. Dafür schafft Doris Uhlich eine hochenergetische Choreografie mit pulsierendem Sound von DJ Boris Kopeinig. Seine Techno-Beats fluten den Raum und versetzen die acht Tänzer*innen in einen kollektiven Bewegungsrausch, der sie an ihre physischen Grenzen bringt. Individuell und doch immer gemeinsam fordern sie ihren Körpern alles ab, als müssten sie gegen körperliche, soziale oder politische Grenzen ankämpfen. Boom Bodies ist ein Projekt, das sowohl die Bühne als auch das Publikum in Schwingung versetzt und mit dem die Choreografin eine laute, kraftvolle und lebensbejahende Reaktion auf das Hier und Jetzt anstrebt.
Ich schaue den Tänzer*innen zu. Ich frage mich, warum mich das Bewegungskonzept des Entgrenzens so flasht. Die Raumaufrüttelung, die entladene Boom Energie lösen etwas Existentielles in mir aus, sowohl wenn ich ihr zuschaue, als auch wenn ich sie tanze. Dem gehe ich auf die Spur. Doris Uhlich







Credits
Choreografie Doris Uhlich
Tänzer*innen Eyal Bromberg, Ewa Dziarnowska, Christina Gazi, Hugo Le Brigand, Andrius Mulokas, Yali Rivlin, Roni Sagi, Anna Virkkunen
Dramaturgie Heike Albrecht
DJ Boris Kopeinig
Licht Bruno Pocheron
Feedback Katalin Erdödi, Yoshie Maruoka, Christine Standfest
Technische Beratung Gerald Pappenberger
Produktion Theresa Rauter, Christine Sbaschnigg
Premiere 28/01/2016 Tanzquartier Wien
Koproduktion Tanzquartier Wien und insert (Theaterverein)
insert (Theaterverein) wird durch die Kulturabteilung der Stadt Wien gefördert.