Johannen. Eine Frauenmannschaft
Naives Bauernmädchen, Seherin, Jungfrau, Kriegerin, religiöse Fanatikerin? Wer war Johanna von Orléans? Statt mit einer dramatischen Bearbeitung aufzuwarten verfrachtet Doris Uhlich den historischen Stoff mithilfe von Laien in die Gegenwart: 18 Frauen, darunter eine Nonne, eine Seherin und eine Soldatin, liefern das Material, um den Mythos der legendären Jeanne d’Arc zu beleuchten. Die alltäglichen Erfahrungen der Frauen bilden die Grundlage von Bewegungssequenzen und dokumentarischen Szenen. Was bedeutet es, sich heute religiös berufen zu fühlen? Soldatin zu sein? Und wie wird man ein Medium?
Keine Regung gleicht einer anderen, jede Darstellerin folgt ihrem eigenen Rhythmus. Mal gibt eine einen Impuls mit dem Fuße an die andere weiter, mal zucken alle im kollektiven Schüttelrausch mit sämtlichen Körpergliedern. Die Frauen stampfen mit den Füßen auf den Boden, recken die Hände gen Himmel und sinken in stiller Pose in sich zusammen. Ihre Johannen sind zart und verletzlich, wütend und kraftvoll, der Gegenwart entsprungen, ohne das Pathos eines Historiendramas. Anna Hahn, Festivalzeitung Schillertage Mannheim
Credits
Choreografie Doris Uhlich
Dramaturgie Andrea Salzmann
Projektentwicklung in Zusammenarbeit mit Haiko Pfost
Performance Monika Altnöder, Gesa Dethlefs, Christa Dollmann, Rita Ender, Siegried Erbe, Lisa Grau, Claudia Greco, Elke Hülter, Kerrin Jacobs, Yvonne Klewin, Doris Knoke, Gesa Kress, Claudia Kröper, Annett Pina Guillen,
Manuela Schulz, Sina Weiß, Maria Drabitz
Künstlerische Produktionsleitung Christine Klotmann
Premiere 25/06/2009 15. Schillertage / Nationaltheater Mannheim
Österreichpremiere 02/10/2009 brut Wien
Koproduktion 15. Internationale Schillertage / Nationaltheater Mannheim, brut Wien und insert (Theaterverein)
insert (Theaterverein) wird durch die Kulturabteilung der Stadt Wien gefördert.